Am 28. April 2022 hat der FÖD Wirtschaft von 9.00 bis 12.30 Uhr in Zusammenarbeit mit Google ein Webinar anlässlich des Europäischen Tages für Mädchen und Frauen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) veranstaltet. Das Webinar wurde in der Digital-Werkstatt von Google bei BeCentral aufgezeichnet.
Ziel der Veranstaltung war es, die nationale und sektorenübergreifende Strategie für „Women in Digital“ bekannt zu machen und gleichzeitig Akteure aus dem privaten, öffentlichen oder akademischen Sektor zu Wort kommen zu lassen. Mit Hilfe von drei Themenpanels und den inspirierenden Erlebnisberichten von Frauen, die als Rollenmodelle gesehen werden können, wurden verschiedene Ansätze vorgeschlagen, um Lösungen für dieses Problem der Unterrepräsentation der Frauen in den MINT-(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) und IKT-(Informations- und Kommunikationstechnologie)-Sektoren zu finden.
Das Webinar wurde in Niederländisch, Französisch und Englisch gehalten. Die mit Untertiteln versehenen, vollständigen Aufzeichnungen sind online verfügbar: auf Französisch.
Im Folgenden ein kurzer Überblick über die wichtigsten Aspekte der Beiträge unserer 27 Rednerinnen und Redner.
Begrüßung
Séverine Waterbley, Präsidentin des FÖD Wirtschaft

Es handelt sich nicht um ein feministisches Problem, sondern um eine wirkliche, ökonomische Problematik, es geht darum, einen Mangel in der Zukunft zu vermeiden.
Es fehlt an inspirierenden Vorbildern, um Mädchen und junge Frauen dazu zu ermutigen, diese Studienrichtungen zu wählen und in diesen Branchen Karriere zu machen. Der FÖD Wirtschaft hat fünf inspirierende Videoclips realisiert, denn „Talent kennt kein Geschlecht“ (auch auf der Website BeDigitalTogether verfügbar):
Einführung
Petra De Sutter, Ministerin für Telekommunikation und den öffentlichen Dienst
Psychologische und strukturelle Hindernisse spielen eine Rolle beim eher langsamen Aufstieg von Frauen in mittlere und vor allem höhere Führungspositionen (hochrangige Beamtinnen). Frauen fürchten mehr als Männer, dass ihnen eine Führungsposition einen schlechten Ruf einbringen könnte und sie dann von den Menschen in ihrer Umgebung negativ wahrgenommen würden.
Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu haben, auch für die Algorithmen auf bestimmten Plattformen, zum Beispiel für die Erkennung von frauenfeindlichen Hassreden und um gegen die Einseitigkeit der Algorithmen zu kämpfen.

Matthieu Michel, Staatssekretär für Digitalisierung
Das Digitale ist die Widerspiegelung der Gesellschaft (Gesundheit, Mobilität, Arbeit insgesamt) und betrifft alle, nicht nur die Männer.
Das Digitale muss alle Unterschiede berücksichtigen, ob geschlechtsspezifisch, sozioökonomisch, kulturell etc. Wir brauchen eine neue Mentalität, eine neue, auf drei Pfeilern ruhende Smart Nation: inklusiv, konvergierend und ehrgeizig.
Es gilt, eine Gesellschaft aufzubauen, in der alle repräsentiert sind, entsprechend dem Bild unseres Landes, um das Zusammenleben und unser Sozialmodell zu garantieren.

Keynote speech
Zara Rutherford, Pilotin, Solo-Weltumrundung

Gebt eure Träume nicht auf, verfolgt sie und tut alles dafür, um sie zu verwirklichen, selbst wenn es auf den ersten Blick unmöglich scheint.
Zara Rutherford ist die jüngste Frau, die im Soloflug den Globus umrundet hat. Sie möchte andere Frauen dazu ermutigen, ihre Träume zu verwirklichen und eine Karriere in den MINT-Branchen, in der Luftfahrt oder auf anderen Gebieten zu verfolgen.
Panel „Schule, Ausbildung und Begleitung bei der Berufswahl“
Stéphanie Cortisse, Abgeordnete des Parlaments der Föderation Wallonie-Brüssel
Man muss bei der Ausstattung beginnen, um Interesse für eine Tätigkeit im digitalen Bereich zu wecken.
Wir stellen Sekundarschulen, aber auch Schülerinnen und Schülern Computer zur Verfügung. Wir unterstützen Schülerinnen und Schüler selbst auch durch eine Subvention der Föderation Wallonie-Brüssel in Höhe von 75 Euro für den Kauf/die Miete von Computermaterial, das von den Schulen oder den Schulträgern bereitgestellt wird. Wir beschäftigen auch Techno-Pädagogen, die den Lehrkräften und den Schulen dabei helfen, ihre digitalen Strategien zu entwickeln (z. B. Reaktion auf Ausschreibungen) und die den Lehrkräften helfen, ihren Unterricht auszuarbeiten.

Jan Smedts, Kabinett von Ministerpräsident Jan Jambon (Flandern)
Es ist eine wirtschaftliche Realität, dass wir heute ein Kompetenzdefizit haben. Um es zu lösen, müssen wir umfassendere politische Maßnahmen ergreifen, anstatt uns auf bestimmte Segmente zu konzentrieren, um so alle einzubeziehen.
Digisprong ist eine Beschleunigung dessen, was wir bereits tun: im Plan Vlaamse Veerkracht, 9 Millionen für die Digitalisierung, wovon der dritte Pfeiler, „In die Talente investieren“, der wichtigste ist. Digisprong gehört dazu. Wir sprechen von einer Investition in Höhe von 375 Millionen Euro, was eine 12-fach höhere Investition als normalerweise bedeutet: Investition in die Ausstattung, die Infrastrukturen, die Ausbildung und die Begleitung.

Catherine Bernard, UNamur
Es ist eine Tatsache, dass Mädchen im wissenschaftlichen Bereich die Gesundheitswissenschaften gegenüber den MINKT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Kunst und Technik) bevorzugen werden, vor allem aufgrund mangelnden Vertrauens in ihre Fähigkeiten auf dem Gebiet der MINKT-Fächer und weil sie einen auf Menschen ausgerichteten Beruf schätzen.
Aus der Gender-Scan-Untersuchung im Jahr 2021, dem ersten Jahr, in dem das französischsprachige Belgien an der Untersuchung teilgenommen hat, geht hervor, dass 6 von 10 Studentinnen sagen, dass man ihnen von einer Ausbildung im digitalen Bereich abgeraten hat. Vor allem von Seiten des familiären Umfelds und der Lehrkräfte im Primar- und Sekundarunterricht.
Eine positive Anmerkung: 89 % der befragten jungen Frauen sind zufrieden mit ihrer Studienwahl, da die Fachrichtung interessant ist und Beschäftigungsperspektiven bietet. Das Problem der Unterrepräsentation junger Frauen in diesen Studienrichtungen ist europaweit ein Problem.

Mathilde Delforge, Kabinett der Ministerin Christie Morreale (Wallonische Region)
Im Rahmen des 2021 von der wallonischen Regierung verabschiedeten Konjunkturprogramms für die Wallonie wird ein Aktionsplan umgesetzt, dessen Ziel es ist, einen Mangel im Hinblick auf die Förderung der Berufe, der Kompetenzen und der Studienrichtungen im MINKT-Bereich auszugleichen, mit besonderer Aufmerksamkeit für das K, das für Kunst steht, denn wir brauchen Kreativität, insbesondere in Bezug auf Innovation.
Um die Berufe der Technologiebranche bekannt zu machen, gibt es die Startech’s Days, die von WorldSkillsBelgium in den Räumen von Ciney Expo mit einem speziell auf die Förderung dieser Berufe ausgerichteten Teil organisiert werden.

Stéphanie Lepczynski, Kabinett der Staatsekretärin Barbara Trachte (Region Brüssel-Hauptstadt)
Die Staatsorgane haben die Pflicht, die Erfahrungen dieser Mädchen und Frauen anzuhören, die sich unterrepräsentiert fühlen, die diese Studienrichtungen gewählt haben und die erfolgreich waren. Wenn man viele dieser Frauen trifft und wenn man sieht, dass sich die Botschaft wiederholt, dann passt man seine Instrumente an.
In Brüssel gibt es einen hohen Sensibilisierungsgrad mit dem WATS-Preis (Women Ambassadress in Technology and Sciences), der alle zwei Jahre von Innoviris an eine Technologin oder Wissenschaftlerin aus Brüssel vergeben wird, die sich dafür engagiert, Wissenschaft und Technologie in den Schulen zu fördern. Die Ausschreibung steht auf der Innoviris-Website für jede Brüsselerin offen, die sich für Technologie und Wissenschaft begeistert.

Max Munnix, Kabinett der Ministerin Isabelle Weykmans (Deutschsprachige Gemeinschaft)
Wir wollen sicherstellen, dass die Jugendlichen die digitalen Instrumente beherrschen können, und ihnen das nötige Vertrauen mitgeben, damit sie sich in Bezug auf die Technologie nicht unterlegen fühlen.
Hier verfolgen wir einen dreifachen Ansatz: Schaffung von Programmen für bereits bestehende Unterrichtseinheiten und es den Kindern ermöglichen, zum ersten Mal in Kontakt mit dem Digitalen zu kommen; Ferienworkshops von Schulen und Akteuren der Industrie/Wirtschaft, um Berufsprofile zu zeigen, die jetzt und in der Zukunft bestehen können (Primar- und Sekundarunterricht); große Medien- und Digitalwerkstatt, wo auf dem Markt vorhandene Technologien (3D-Drucker, VR-Brillen) bereitgestellt werden, um den Jugendlichen Erfahrungen im Umgang damit zu ermöglichen.

Angélique Léonard, Comité Femmes et Sciences
Eine der Aufgaben des Comité Femmes et Sciences besteht darin, eine größere Geschlechtergleichheit auf der Ebene der wissenschaftlichen/akademischen Karrieren zu fördern. Aber dazu müssen sie auch die Master- und Doktoratsebene erreichen und dann dort ihre Karriere fortsetzen.
Mehr Mädchen müssen für diese Karrieren interessiert werden und eine Möglichkeit, das zu erreichen, besteht darin, bei der Wahl der Optionen in der Sekundarstufe aktiv zu werden, für die die Umgebung eine wichtige Rolle spielt. Informationskampagnen in den Medien könnten interessant sein, um zu versuchen, die Eltern zu erreichen, um sie davon zu überzeugen, dass diese Karrieren für die Mädchen erfüllend sind, und um Hemmungen zu beseitigen. Zum Beispiel indem man weibliche Vorbilder in den digitalen Berufen herausstellt, wie dies mit Ärztinnen in zahlreichen Serien der Fall war.

Albert Vallejo, Mattel
Man muss Mädchen Instrumente für die Emanzipation geben, denn Spielzeug spielt ebenfalls eine Rolle bei den übermittelten Stereotypen.
Vorbilder sind wichtig. Wir arbeiten zum Beispiel mit der Kapitänin der Frauenfußballmannschaft Amandine Henry, der Astrophysikerin Angélique Van Omberghen und stellen starke Figuren des Covid heraus (Krankenschwestern, Wissenschaftlerinnen, Ärztinnen – zum Beispiel mit Sarah Gilbert in Großbritannien).

Keynote speech
Rosanna Kurrer, Cybersecurity Personality of the Year Belgium, CyberWayFinder

Ich möchte die Menschen, und vor allem die Frauen, inspirieren und ihnen vermitteln, dass Karrierewechsel etwas ganz Normales sind und dass – selbst wenn man kein Ingenieur- oder IT-Diplom hat – eine Karriere in der Cybersicherheit nicht nur erfüllend und bedeutungsvoll ist, sondern auch vollkommen möglich, unabhängig vom Alter und vom Ausbildungsniveau.
Frauen, die es wagen, in den Technologiesektor zu gehen, müssen – egal wie alt sie sind, welche Ausbildung, Kultur sie haben – Mut haben und hart arbeiten. Nicht, weil die Personen um Sie herum Sie behindern oder bremsen werden, sondern weil Sie sich selbst als IT-Expertin akzeptieren müssen. Sie müssen sich selbst davon überzeugen, dass das auch für Sie funktionieren kann.
Mut beginnt damit, dass man hingeht, sich sehen lässt, präsent ist.
Man muss verstehen, dass Innovation bei der Vielfalt beginnt. Man kann nicht innovieren, ohne verschiedene Perspektiven, Standpunkte und Profile zu berücksichtigen.
Panel „Karriere und berufliche Neuorientierung“
Caroline Coesemans, Google
#IamRemarkable ist ein sehr einfacher, aber sehr wirkungsvoller Workshop. Wir helfen den Menschen, Werbung für sich selbst zu machen. Wenn Sie eine Aussage über sich selbst machen, die auf Fakten beruht, dann wird das nicht als Angeberei angesehen.
Insgesamt sind bei Google 32 % der Beschäftigten aller Abteilungen Frauen. Wenn man nur die Rechtsabteilung betrachtet, ist das Verhältnis 50:50. Es ist wichtig, dass sich das auch auf Direktionsebene niederschlägt.
„Women Will“ ist ein Programm zur Stärkung der Autonomie der Frauen. Bei Google ist es jetzt möglich, Zahlen zu erhalten, um zu wissen, ob das Gehalt auf der gleichen Ebene das gleiche ist. Dank der Transparenz der Zahlen ist es einfacher, darüber zu sprechen. Wir denken, dass es wichtig ist, dass die leistungsbedingten Elemente des Beitrags des oder der Beschäftigten (Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, Diplome, Erfahrungen) berücksichtigt werden und nicht die Tatsache, dass man ein Mann oder eine Frau ist.

Laurent Hublet, BeCentral
Code ist eine Sprache und alle Menschen können sehr gut Sprachen lernen, Mädchen wie Jungen. Solange Code kein Pflichtfach im Primarunterricht ist, läuft es nebenher.
Zu BeCentral im Zentralbahnhof kommen vorwiegend Erwachsene, unterschiedliche Arten von Gruppen, zu unterschiedlichen Arten von Schulungen. Auf dem Campus sieht man, dass es digitale Berufe gibt, die stark feminisiert sind, zum Beispiel digitales Marketing. Die Cybersicherheit befindet sich dagegen am entgegengesetzten Ende. Generell versuchen wir auf diesem Campus, die Technologie von ihrem Podest zu holen, um dieses Hochstapler-Syndrom gegenüber der Technologie zu bekämpfen. Dieses Syndrom betrifft die gesamte Gesellschaft, ist jedoch auch eine Frage des Alters und betrifft vor allem die ältere Bevölkerung. Alle müssen ihren Platz in einer digitalen Welt einnehmen können.

Elena Lanzoni, Interface3
Es herrscht große Unkenntnis in Bezug auf die IT-Berufe. Wir sind der Ansicht, dass es uns die Tatsache, dass wir ausschließlich an Frauen gerichtete Schulungen entwickeln, ermöglicht, durch eine Kommunikation, die mit weiblichen Rollenmodellen ausschließlich Frauen anspricht, gegen diskriminierende Faktoren anzugehen.
Gemäß den letzten Zahlen haben 2019 in der Föderation Wallonie-Brüssel 22 junge Frauen einen Masterabschluss in Informatikwissenschaften gemacht gegenüber 217 jungen Männern. Es handelt sich um universitätsübergreifende Zahlen, das heißt, es kann durchaus Hörsäle mit nur ein oder zwei jungen Frauen geben. Eine solche Minderheitssituation ist natürlich sehr schwer zu tragen, nicht nur weil man mit sexistischen Situationen konfrontiert ist, sondern auch, weil man Gefahr einer so genannten Bedrohung durch Stereotype läuft: Man ist weniger leistungsstark, wenn man weiß, dass in Bezug auf die Gruppe, der man angehört, ein Stereotyp besteht, was zu einer gewissen Angst führt. Ergebnis von all dem ist, dass es keine echte 50:50-Mischung gibt.
Weil die Frauen bei Interface3 alleine in eine Lernsituation versetzt werden, können sie nicht anders, als alle Rolle auszufüllen. Psychologisch gesehen, muss in den Hörsälen ein Mindestanteil von Frauen vertreten sein, um andere Frauen anzuziehen. Eine oder zwei Frauen sind nicht genug, sonst gibt es eine Art Maskottcheneffekt: „Super, wir haben auch ein Mädchen!“

Sana Afouaiz, Womenpreneur
In der arabischen Welt studieren über 65 % der Frauen MINT-Fächer, während hier, obwohl alle Möglichkeiten offenstehen, das Gegenteil der Fall ist.
Womenpreneur ist eine belgische Vereinigung, die über unternehmerische Tätigkeit und die Schaffung von Arbeitsplätzen an der wirtschaftlichen Beteiligung der Frauen an den Zukunftsbranchen arbeitet. Unser Ziel ist es, dass wirklich Frauen hinter den Technologien und Innovationen stehen.
Jedes Jahr machen wir eine Reise mit einem VW-Bus in verschiedene Länder, um Dokumentationen über Frauen zu machen, die in der Tech-Branche arbeiten.

Ellen Cardon, VLAIO
IT ist nicht das Ziel, sondern ein Mittel um unterschiedlichste Dinge zu tun.
Wir müssen es als Sektor stärker unterstreichen, denn IT findet man im Krankenhaus ebenso wie in der Schule, im Handel ebenso wie in der Industrie generell. Die Kommunikation ist nur ein Teil davon. Auf der anderen Seite ist jedes Informatikprojekt ein multidisziplinäres Projekt. Unterschiedliche Blickwinkel sind erforderlich, um eine Informatiklösung auszuarbeiten, in der Praxis und in Ihrem Unternehmen und um zu erreichen, dass mehr Frauen daran mitwirken.

Panel „Sensibilisierung der Unternehmen“
Claire Godding, Febelfin – FEB

Es handelt sich vor allem um eine Verantwortung der Unternehmen:,Don’t fix the women, but fix the society‘.
Es ist sehr wichtig aus einem gesellschaftlichem Grund und aus einem Grund der Sichtbarkeit: „You can’t be what you can’t see.“ Wenn man nicht diese Möglichkeit hat, sich mit etwas zu identifizieren, ist es sehr kompliziert. Ein junger Mann und eine junge Frau, die ihr Studium beendet haben und die in die Welt des Unternehmens eintreten und nach oben schauen, sehen unterschiedliche Dinge. Der Mann sieht eine ganze Reihe von Personen, mit denen er sich identifizieren kann. Und die Frau sieht vielleicht eine Personal- oder Kommunikationsdirektorin, das ist alles. So kann man sich nicht projizieren.
Die Frage der Bindung der Frauen an die Unternehmen ist von fundamentaler Bedeutung und ebenso wie man die Vielfalt auf den verschiedenen Ebenen beachten muss, muss man im Unternehmen und besonders in den IT-Abteilungen den Grad der Inklusion beachten.
Um dies zu verstärken, haben wir die Charta für inklusive Panels entwickelt. Ich lade alle Unternehmen, die in der Technologie und den Finanzen tätig sind, in allen diesen Branchen, wo es für junge Frauen wirklich schwierig ist, sich zu spiegeln, dazu ein, diese Charta zu unterzeichnen und sich dazu zu verpflichten, dass bei allen ihren Veranstaltungen die Panels gemischt und wesentlich vielfältiger sind.
Angesichts dieser manchmal sehr negativen Feststellungen (Leidensdruck, Mikroaggressionen …) muss man in der Lage sein, sie mit den richtigen Instrumenten anzugehen. Für den Finanzsektor haben wir einen Werkzeugkasten mit 25 Instrumenten entwickelt, sowohl um die Frage von Vorurteilen zu behandeln, das Risiko für Mikroaggressionen zu verringern, den Schwerpunkt auf die Kommunikation und eine inklusive Kultur zu legen, als auch, um zu erklären, was inklusive Unternehmensführung ist. Dieser Werkzeugkasten steht jeder Person und jedem Unternehmen, ganz gleich aus welcher Branche, auf inclusioninfinance.be kostenlos zur Verfügung.
Saskia Van Uffelen, DigiSkillsBelgium und Digital Champion

We all have to be the change to be digital together.
Mit dieser anderen Vision und diesem Wissen werden Unternehmen einen gesunden Gewinn erzielen, Menschen anziehen und Intrapreneurship praktizieren können. Es handelt sich im Übrigen um weibliche Kompetenzen: fähig zu sein, ausgetretene Pfade zu verlassen, Menschen zu inspirieren, empathisches Urteilsvermögen, sektorenübergreifende Zusammenarbeit, inklusives Arbeiten, Linking the Dots, wobei verschiedene Elemente miteinander verbunden werden. Hierfür ist es nützlich, dass die Frauen technologische Kompetenzen besitzen und unter Verwendung der Technologie dazu beitragen können, soziale oder kommerzielle Probleme zu lösen.
Wenn Bürgerinnen und Bürger eine Ausbildung machen wollen, um die richtigen Kompetenzen zu erwerben und zum Beispiel den Digital Skills-Pass von Agoria auszufüllen und zu wissen, wo sie derzeit stehen, müssen sie zur richtigen Initiative gelangen. Das versuche ich mit digiskillsbelgium.be zu tun.
Laurence Jacobs, Agoria

Sich selbst weiterzubilden war nie so einfach und so zugänglich wie heute: e-Learning, Microlearning, MOOCs, Webinare, YouTube, LinkedIn ... Heute haben Sie mit Ihrem Smartphone keine Entschuldigung mehr dafür, sich nicht weiterzubilden. Hier haben wir als Unternehmen die wichtige Aufgabe, die Beschäftigten dazu anzuregen, daran teilzunehmen und sich weiterzubilden.
Wir werden in Zusammenarbeit mit der VUB, der ULB und Febelfin ein Aufbaustudium schaffen, bei dem Sie eine Grundausbildung in Programmierung, KI, Cybersicherheit und IT-Methoden wie ITIL und Scrum erhalten. Sie werden die Möglichkeit haben, ein dreimonatiges Praktikum bei Febelfin und Agoria angeschlossenen Unternehmen zu machen. Wir wollen, dass mindestens 50 % der Studierenden Frauen sind. Sie werden zusätzlich von Inspiring Fifty Ladies begleitet werden.
Eva McLellan, Roche

Was die gesundheitliche Versorgung betrifft, so werden 80 % der Entscheidungen von Frauen getroffen, sie haben im Haushalt ein wenig die Rolle einer Chefärztin. Sie treffen die gesundheitlichen Entscheidungen für die Kinder und die alternden Eltern. Für die Einkäufe und die Entscheidungen sind überwiegend Frauen verantwortlich. 65 bis 75 % der Personen, die im Gesundheitssektor arbeiten, sind Frauen (Krankenschwestern, Ärztinnen, Krankenhauspersonal). Demgegenüber sind es bei den Personen, die das System der Gesundheitsversorgung entwickeln, nur ungefähr 15 %.
In Bezug auf die digitalen Kompetenzen ist es wichtig, dass die Nutzerinnen und Nutzer, wenn die Gesundheitssysteme digital werden, einbezogen werden, indem sie daran beteiligt werden.
Diversität ist in der Tat sehr wichtig, besonders in Bezug auf die Frauen. Auch auf Makro-Ebene, gemäß aktuellen Daten, wenn wir den Graben zwischen den Geschlechtern bis 2025 schließen können, könnte die Wirtschaft 13.000 Milliarden zusätzlich erhalten. Das ist dreimal so viel wie das deutsche BIP. Es ist noch wichtiger für die Diversität und die Inklusion: ohne Diversität keine Innovation. Roche ist ein innovatives Biotechnologie-Unternehmen und will wettbewerbsfähig bleiben.
Wir haben ebenfalls eine Politik eingeführt: Gleichheit der Gehälter, flexible Arbeitszeiten usw. Man muss es wirklich wie einen Strategieplan angehen. Die Männer und die Frauen müssen darin eingeschlossen sein und es muss Teil der Unternehmenskultur sein.
Eine zweite wichtige Sache sind die Sponsoren und Mentoren, eine aktive Patenschaft und vor allem eine Patenschaft durch erfolgreiche Frauen. Wenn jede Frau, die erfolgreich ist, eine andere Frau zum gleichen Erfolg führen kann, und das Gleiche für die Männer, dann könnten die Veränderungen sehr schnell stattfinden. Es gibt genug Arbeit für alle. Die Menschen müssen sich in einem schnellen Rhythmus umorientieren. Es gibt mehr als genug für alle, helfen wir uns gegenseitig, dieses Ziel zu erreichen.
Jack Hamande, FÖD BOSA

Man hat vollkommen das Recht, die gleichen Karrieren mit der gleichen Bezahlung zu verfolgen. Die Diversität und die Inklusion sind keine neuen Projekte. Sie stehen seit langem im Zentrum unserer Zielsetzungen.
Die neueste Initiative trägt den Namen Connectoo: sicherstellen, dass alle in der Gesellschaft über die Mindestgrundlagen im digitalen Bereich verfügen. Zum Beispiel, Instrumente einzusetzen, die zu verwenden alle Bürgerinnen und Bürger in der Lage sein müssen, um sich in einer Gesellschaft, die immer digitaler wird, dazugehörig zu fühlen. Dieses Programm ist sehr wichtig. Es hat das Ziel, dass die Behörden darauf vorbereitet sind, für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich zu sein, unabhängig vom Umfang ihrer Kenntnisse.
Tina Piga, Accenture

Es reicht nicht, sich auf die internen Aspekte zu konzentrieren, man muss auch die Art und Weise überdenken, wie die Stellenbesetzung verläuft, die eher traditionell bleibt, ohne Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern. Man muss auch extern Maßnahmen ergreifen und atypische Mittel einsetzen, um auch atypische Profile anzuziehen, um sie dann wie bei Accenture in die Technologieberatung zu holen.
Wir haben die Technology Academy, in der junge Menschen, zum Beispiel junge Frauen aus einem prekäreren Umfeld einen Monat lang eine intensive Schulung oder Ausbildung absolvieren, um sie in Kontakt mit der digitalen Technologieberatung zu bringen. Sie lernen wirklich, welche Kompetenzen sie dafür brauchen und sie haben nach diesem Monat der intensiven Ausbildung die Möglichkeit, einen festen Vertrag bei Accenture zu erhalten.
Eventuell zusätzlich auf der Blog-Seite der Website anzuzeigende Informationen:
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